Anekdoten & Mehr
Unheimliche Kauze
Will man über das Zustandekommen des Namens Sasbachwalden näheres erfahren, muss man auch die Schreibweise des Ortsnamens betrachten. So kann man für den Namensteil "Walden" durchaus einen Bezug zu dem "Wal", "Walch" den Walchen oder auch den Welschen herleiten. Die Welschen, ein keltisch-romanisches Volk, zog sich nach Besiegung durch die Römer im letzten vorchristlichen Jahrhundert auf das rechtsrheinische Gebiet hin zum Schwarzwald zurück. Als sie auch hier wieder um 300 nach Christus durch die Landnahme der Germanen vertrieben wurden, blieben nur wenige zurück in abgelegenen, siedlungsarmen Gegenden.
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"Alte Saschwalle" in Sasbachwalden, ein Fachwerkhaus von 1763

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Markenzeichen der Winzergenossenschaft Sasbachwalden

Es ist überliefert, dass sie manche ihnen vertraute Gewohnheiten beibehielten, die man getrost als abweichende Lebensart bezeichnen konnte. Sie wurden deshalb als "Kauze" bezeichnet, die der übrigen Bevölkerung fremdartig, ja sogar unheimlich erschienen. Sie hatten sogar noch ihre eigene Sprache, die ihre neuen Herren nicht verstanden. Für deren Ohren "welschten" sie eben, und diese unverständlich sprechenden Leute waren dann eben die "Welschen". Dies ist ein Deutungsversuch über die Herkunft des Namens Sasbachwalden aus dem "Saschwaller Buch" von Adolf Hirth.
Für den Ortsfremden mag "Saschwalle" seltsam klingen. Hier die Erklärung: Im badischen Dialekt sprechen viele Einwohner "saschwallrisch" und nennen ihren Heimatort Saschwalle.
Der "Alde Gott lebt noch"
Er ist ein Markenzeichen. Der klangvolle Name "Alde Gott" steht für den Wein aus Sasbachwalden und die örtliche Winzergenossenschaft. Folgendes Ereignis soll der Sage nach diesen Namen geprägt haben:
Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges war die Gegend um Sasbachwalden nur dünn besiedelt. Ein junger Mann irrte umher auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Dabei traf er ein Mädchen und war so dankbar, dass er bei ihrem Anblick ausrief "Der alde Gott lebt noch" - wohl auch in Gedanken an frühere friedliche Zeiten. Sie heirateten, zogen hinunter ins Dorf und pflanzten Reben.
An dem Platz ihres ersten Treffens steht heute ein immer wieder erneuertes Bildstöckl, das letzte von 1861. Inzwischen laden Sitzbänke zum Verweilen ein und die Rebhänge, die vom Ort bis zum diesem Platz hinauf reichen, tragen seither den Namen "Alde Gott". Der Sage wurde damit ein weinseliges Leben eingehaucht.
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Bildstöckl "Der Alde Gott lebt noch" von

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1861, oben eine Detailansicht.

Von Künstlern und ihren Motiven
Im Kapitel Entdeckungen im Gasthaus wird ein Gemälde von Karolina Decker, geborene Huber, vorgestellt. Es zeigt die Ur-Urgroßmutter von Christine Mamber in jungen Jahren (um die 20). Im Kapitel Die Wirtsleute ist die ehemalige Engelwirtin und Köchin Karoline übrigens ganz unten rechts als gereiftere Frau auf einer Fotografie aus den 1930er Jahren zu sehen.
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Karolinas Portrait ziert heute das Kaminstüble des "Engel". Es entstand um 1890 in Karlsruhe. Karolina hatte eine Arbeitsstelle als Hausmädchen ...

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beim bekannten Kunstmaler Nathanael Schmitt (1847 -1918; s.Infolink unten) der sie portraitierte und ihr das Gemälde schenkte.

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Auch im malerischen Sasbachwalden gab und gibt es beachtenswerte Künstler...

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wie K. Kayser (s.u.). Er setzte Großonkel August aus der Decker-Dynastie ins Bild

Der Kunstmaler Konrad Kayser (1880 bis 1954)
lebte und arbeitete von 1922 bis zu seinem Tode in Sasbachwalden. Geboren wurde er als fünftes von zehn Kindern des evangelischen Pfarrers Konrad Kayser und seiner Ehefrau Paula Jenny. Nach Studien in Karlsruhe, Stuttgart und München zog er nach dem Ersten Weltkrieg und Ende seiner Kriegsgefangenschaft 1922 in den elterlichen Besitz nach Sasbachwalden. Die enge Verbundenheit mit Hans Thoma brachte ihm die Bezeichnung "Thoma des Sasbachwaldener Tals" ein. Sein Schwerpunkt war zwar die Landschaftsmalerei, trotzdem zeichnete er beeindruckende Portraits.Ein zeitgenössischer Künstler
Vom ortsansässigen Künstler Klaus Olenik, der zwischenzeitlich leider verstorben ist, wurden die auf Sasbachwaldens "Villie Morgon Platz" (Städtepartnerschaft seit 1967) aufgestellten Figuren geschaffen. Sie sollen die freundschaftliche Begegnung von Menschen beider Gemeinden symbolisieren. Weitere Skulpturen des Künstlers sind im Ort bei der Kirche zu sehen.
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Skulptur am Villie Morgon Platz und

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"Himmel auf Erden", ebenfalls von K. Olenik.
