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Historische Gasthäuser
Laufenburg, Baden
Brutsches Rebstock
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Brutsches Rebstock


Von Forstmeisters Zapfenwirtschaft zu Brutsches Rebstock

Laufenburg das alte Städtchen am Rhein und seine pittoreske Brücke, die heute zwei Länder verbindet, werden 1207 erstmals erwähnt. Viele Maler haben den berühmten Blick auf die durch den Rheinstrom getrennten Stadtteile festgehalten, der bekannteste dürfte Hans Thoma sein. Der Blick von der Terrasse des "Rebstock" auf den Rhein kann selbst mit Thoma konkurrieren, ein Rezensent beschrieb ihn als romantisch & überirdisch.
Bild vergrößern Zurecht erwarten Sie hier ein historisches Gasthaus, das zum mittelalterlichen Ambiente der Stadt passt
Bild vergrößern ...hier ist es: der "Rebstock" liegt, von der B34 kommend, linker Hand gleich nach dem Stadttor.
Bild vergrößern Wie der Vergleich mit Fotografien aus den 1930er Jahren zeigt, haben das Gasthaus selbst, aber auch der...
Bild vergrößern wunderbare Blick auf den schweizerischen Teil von Laufenburg nichts an Charme verloren.

Der "Rebstock" ist seit 1933 im Besitz von Familie Brutsche...

... und wird seither beständig unter gleichem Familiennamen geführt. Details zur Familiengeschichte wie gewohnt im Kapitel "Die Wirtsleute"

An dieser Stelle jedoch ein Blick auf die Vorgeschichte der Inhaber und Pächter:

Wahrscheinlich bereits Ende des 18. Jahrhunderts war das erste Haus nach dem Stadttor zum Rhein hin (Südseite) im Besitz des Forstmeisters Josef Anton Falger, der hier eine "Zapfenwirtschaft" betrieb. Da diese gastronomische Form lediglich Getränkeausschank gestattete, beantragte Falger das umfassende "Schildrecht". Dieses gestattete ein Komplettangebot von Speisen und Getränken aller Art sowie die Übernachtung von Gästen. Der gewählte Gasthausname wurde durch ein Schild angezeigt - wo ein Schild hing erhielt der Gast also das gastronomische Komplettangebot. Die höchstmögliche, umfassendste Bewirtungserlaubnis war daher die "Schildgerechtigkeit".

Seit dem 20. Mai 1802 gibt es im badischen Laufenburg somit einen "Rebstock" *. 1807 folgte dem Gasthausgründer Falger sein Sohn, ebenfalls ein Josef Anton. Im Folgenden wirteten: Josef Egg (1827 - 1832 zugleich Bürgermeister), Peter Haus (wie viele andere Wirte der Region ein Anhänger der Revolution von 1848/49), Wilhelm Thomann. In die Ägide dieses Wirtes fiel der Bahnbau (1853 - 1856), welcher dem "Rebstock" einen guten Geschäftsgang bescherte. Als das Haus dann 1933 von der heutigen Besitzerfamilie Brutsche übernommen wurde kehrte wohltuende Kontinuität ein.

In seiner umfassenden Übersicht zur Wirte- und Pächtergeschichte im "Rebstock" listete der ehemalige Laufenburger Stadtarchivar Theo Nawrath (1914 - 1989) die -teilweise recht kurzfristigen- Pächter auf. Dieses informative Dokument können Sie unterhalb der letzten beiden Bilder downloaden.

Das Haus selbst datierten Experten übrigens im ältesten Teil auf die Zeit um 1540. Allerdings fand sich bei Umbauarbeiten im Dachstuhl auf einem Balken eingeschnitten die Jahreszahl 1476.

* Die hier angeführten gastrohistorischen Daten wurden 1963 nach Unterlagen von Professor Adolf Döbele zusamengestellt.
Texte und Bilder dieser Beiträge (soweit nicht anders vermerkt): F.J. Ebner
Bild vergrößern Erst die Umbauten von 1931/32 durch Hermann Brutsche I. mit Erweiterung der Nutzungsfläche über zwei der schmalen Altstadthäuser hinweg
Bild vergrößern führten zur heutigen Raumsituation mit drei gemütlichen Stuben. Das Herz des Restaurants bildet die "Fischerstube" (oben).

Essen & Übernachten

Laufenburg hat zwischenzeitlich eine gewisse Berühmtheit mit seinen Salmwochen erlangt. Nicht zuletzt wegen der Wiederansiedlung des Lachses am Oberrhein ist dieser vorzügliche Speisefisch nicht mehr aus der anspruchsvollen Küche weg zu denken. So auch in "Brutsches Rebstock". Schwerpunktmäßig wird hier der edle Wanderfisch im Frühjahr aufgetischt. Das ist dann auch die Zeit in der Hermann Brutsche seine Gäste mit Spargel aus der Region verwöhnt. Im Sommer kommt die leichte Küche zur Geltung, Herbst und Winter ist die klassische Zeit um sich an der Vielfalt von Wildgerichten zu erfreuen. Dass Hermann Brutsches Wildküche einen guten Ruf hat mag auch "genetisch bedingt" sein, schließlich durchstreifte sein Vater noch selbst als Jäger die heimischen Wälder.

Das Schöne im "Rebstock": Liebhaber klassischer traditioneller Gerichte wie Bries, Saure Leberle oder hausgemachtem Hackbraten kommen ebenfalls auf ihre Kosten - in bester Qualität.

Unbedingt sollten Sie sich eine (besser: mehrere) Übernachtung in "Brutsches Rebstock" gönnen, denn einen solch herrlichen Blick auf den Rhein sowie Ausblick zur denkmalgeschützten Altstadt nebst Ruine der Habsburger im benachbarten schweizer Stadtteil finden Sie nirgends sonst.

Wer am Hochrhein zwischen Waldshut und Rheinfelden auf der B 34 unterwegs ist kommt unweigerlich durch das schöne Laufenburg - man darf nur den Abzweig in die Altstadt nicht übersehen. Dann fahren Sie auch schon aufs Parkhaus zu (rechts halten). Gleich daneben steht das markante Laufenburger Stadttor, mit dem das Gasthaus Rebstock quasi "verwachsen" ist.
Bild vergrößern Direkt ans Stadttor
Bild vergrößern "geschmiegt" ist der historische Gasthof Rebstock nicht zu verfehlen
Bild vergrößern Eine Anreise mit der Bahn ist möglich und empfehlenswert - der
Bild vergrößern zumutbare Fußweg zur Altstadt bietet ungewöhnliche Perspektiven

Bild vergrößern Anreise auch über die Schweizer Autobahn...
Bild vergrößern

Bilder

Renate und Hermann (II.) Brutsche auf dem Hochzeitsbild von 1964
Mitte der 1980er Jahre
Martina und Hermann Josef Brutsche mit den Söhnen Lukas und Christopher (v.l.) um 2006
"Die Bilder ha i als junge Kerle g'rahmt" (H. Rupp vom Freitags Stammtisch)