Rolle in der Geschichte
Fischerzunft und Rheinübergang
Kappel wurde 1219 erstmals schriftlich, bzw. urkundlich, erwähnt. Dies war in einem Vertrag, den Bischof Heinrich von Straßburg mit seinem Straßburger Vogt Anselm von Rheinau (das heutige französische Rhinau) aushandelte. Dabei ging es um den Rückerhalt des Lehens Rheinau und Kappel nach Tod des Lehensberechtigten.Allerdings ist Kappel schon deutlich vor seiner ersten schriftlichen Erwähnung als eine Ansiedlung von Fischern und Bauern an der durch den Ort fließenden Elz entstanden. Auf die Bedeutung der Fischerei für das Dorf weist sein Wappen mit Fischen und Rudern hin. Durch diesen Haupterwerbszweig entstand schon sehr früh eine Interessenvertretung für den Berufsstand der Fischer, denn es wurde ein harter Konkurrenzkampf um die Fischgründe auf dem Rhein, in seinen Auen und auf der Elz geführt. Die Kappler Fischerzunft ist eine der ältesten Zünfte am ganzen Oberrhein, auch wenn Urkunden "erst" seit dem 15. Jahrhundert vorliegen (überarbeitete Zunftordnung aus dem Jahre 1442).
Bei Kappel befand sich überdies seit jeher (wahrscheinlich bereits seit keltischer Zeit) ein Rheinübergang.
Zu vertiefenden Informationen über die interessante Geschichte der Kappeler Fischerei und Rheinfähre führen die Links unterhalb der Bilder.
Bild vergrößern Auf rotem Grund drei übereinander liegende silberne Fische, flankiert von zwei goldenen Rudern, weisen auf...
Bild vergrößern die Tradition der Fischerei in Kappel am Rhein. Auf diesem Werk des Kunstmalers Lugert sind Fischer bei der Kappeler Elzbrücke um 1920 zu sehen.
Bild vergrößern In Kappel gehören erfreulicherweise noch landwirtschaftliche Gehöfte zum Dorfbild. Auch im Elsäßer Hof wurde bis in die 1960er Jahre Landwirtschaft betrieben das ist unschwer anden Arbeitsgeräten...
Bild vergrößern im oberen Saal zu erkennen. Dort finden sich noch weitere Zeitdokumente der bäuerlichen Vorfahren. Beispielsweise von der landwirtschaftlichen Ausstellung von 1895 oder das reichverzierte Diplom anlässlich des landwirtschaftlichen Gaufestes von 1867.
Bild vergrößern Zur Rolle in der Geschichte gehört natürlich in jedem Fall die grenznahe Lage. Seit der Rhein die Länder Frankreich und Deutschland wieder verbindet herrscht reger wirtschaftlicher und touristischer Grenzverkehr . Das Bild oben (Infostelle) zeigt, wie...
Bild vergrößern Kappel und Rhinau in Frankreich auch durch Waldbesitz verbunden sind. Die bedeutendere Rolle spielt jedoch die Rheinfähre zwischen den beiden Orten, so kommen auch viele Gäste aus dem Elsaß... na klar - in den Elsäßer Hof!
Außer den Alltagsgegenständen, die im Elsäßer Hof aus vergangenen Zeiten berichten, gibt es auch die kleinen feinen künstlerischen Sehenswürdigkeiten.
Ergänzend dazu dann noch zwei amüsante Episoden aus dem "Künstler Leben", die Sie unterhalb der Bilder finden.
Bild vergrößern Auf einigen schönen Bildern in den Gasträumen des Elsäßer Hof ist passenderweise der nahe Rhein das Thema. Die stimmungsvollen Gemälde zeigen auch interessante Details...
Bild vergrößern beispielsweise "Buhnen", welche sich hier von rechts in den Fluß schieben. Sie wurden zur Beruhigung des Fahrwassers angelegt (siehe Info-Link unten).
Bild vergrößern Einige schöne klassische Uhren im Holzgehäuse...
Bild vergrößern sind ebenfalls im Elsäßer Hof zu entdecken. Besonderes Gefallen findet die schlichte Eleganz dieser herrlichen Jugendstiluhr.
Walter Benz berichtet...
- vom Maler des "Buhnen - Bildes", der aus Kehl stammte:immer wenn er Ärger mit seiner Frau hatte ging er an den Rhein zum Malen. So sollen viele Bilder entstanden sein.
- vom großen Bild des Kunstmalers Hägele, welches im Nebenraum hängt und das Rathaus zeigt:
Alfred Benz gab es in Auftrag (zu der Zeit als er Bürgermeister war). Der Künstler saß sechs Wochen lang und malte. Das mag damit zu tun haben, dass er kostenfrei im Elsäßer Hof verköstigt wurde. Das Gemälde kostete dann 580,- DM, was 1964 viel Geld war. Daher entschied Alfred Benz, dass er eine solche Belastung der Gemeindekasse nicht zumuten wolle und kaufte das Bild selbst.
Es hängt nun im Nebenraum des Elsäßer Hof - siehe linkes Bild unten.
Bild vergrößern Dies ist das kleine Nebenzimmer im Elsäßer Hof. Es wurde 1995 eingerichtet, die klassische Holzvertäfelung mit Einbauschränken könnte noch den 1970ern zugeordnet werden. Im Hintergrund das besagte 580-Mark-Bild.
Bild vergrößern Um 1900 wurden auch manch alltägliche Arbeitsgeräte besonders schön gestaltet. Die geschmackvolle, beinahe "liebevolle", Verarbeitung macht diese ganz normale Pfaff - Nähmaschine zu einem Jugendstilkunstwerk.