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Gasthof
Adler ***

Gasthaus seit 1503

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Gasthaus & seine Geschichte

Paradies auf Erden - gibt es das heute noch? Wenn man in der sanften Hügellandschaft des Salemertals unterwegs ist, hält man es durchaus für möglich. Besonders per pedes oder mit dem Fahrrad erlebt man den von Wein- und Obstgärten, Wäldern, Wiesen und Seen geprägten Landstrich des mittleren Linzgau als grünes Naturrefugium. Schon die Mönche des Zisterzienserordens gaben ihrem Kloster den biblischen Namen "Salem - Stätte des Friedens".


In der geschichtsträchtigen Landschaft steht seit ewigen Zeiten im Ortsteil Beuren der Gasthof Adler. Während der Ort Altenbeuren bereits 783 mit einer Schenkung an das Kloster St. Gallen genannt wird, beginnt die lange Geschichte des "Würthshauses" im 15. Jahrhundert.

Die gastliche Stätte ist nicht zu verfehlen, das schmucke Fachwerkhaus steht direkt an der Durchgangsstraße. Im historischen Teil findet der Gast traditionsreiche Stuben und einige Fremdenzimmer, im geschickt integrierten modernen Anbau einen lichtdurchfluteten Saal und eine blumengeschmückte Terrasse. Angebote, die auch für kleinere und größere Feste gerne und oft angenommen werden.

Entdeckt haben wir den "Adler" vor geraumer Zeit durch Zufall im Vorbeifahren. Die für den kleinen Ort auffallend zahlreich geparkten Autos ließen vermuten "hier muss ordentlich was los sein". Inzwischen wissen wir - das ist am Sonntagmittag regelmäßig der Fall. Dann treffen sich die Liebhaber eines ausgedehnten Frühstücks zum umfangreichen Brunch im angebauten Teil des Hauses, während sich gleichzeitig in den alten Gaststuben Menschen aus der Umgebung, Ausflügler und Urlauber sonntägliche Menüs oder leckere Spezialitäten munden lassen.

Nicht nur am Sonntag herrscht die Atmosphäre einer Dorfwirtschaft vor. Badische Gemütlichkeit wie sie sein sollte. Am Tresen werden Neuigkeiten ausgetauscht, und auch in den Gasträumen fällt es leicht, ins Gespräch zu kommen. Aus der Küche werden regionale Gerichte serviert, aber auch wer über den badischen Tellerrand schaut, wird fündig. Gutbürgerliche Frische-Küche getreu der Devise "Salemertal-genießen". Die Sülze ist hausgemacht, dazu die leckeren Bratkartoffeln - paradiesisch eben.

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Gastfreundschaft seit uralten Zeiten


Die Gastfreundschaft bei unseren Vorfahren bestand in der Gewährung von Verpflegung. Dazu gehörte nach dem Gemeindegastrecht u.a. auch freies Quartier, eine Gastgabe sowie die Teilnahme an der häuslichen Gemeinschaft. Neben der privaten und kirchlichen Gastfreundschaft dieser Art entstand im Laufe der Jahrhunderte eine gewerbliche Gastfreundschaft. Diese wurde gegen Bezahlung in den sogenannten "Tabernen" ausgeübt. Hierfür war in jedem Fall eine Erlaubnis durch den Landrichter nötig. Dass dem Vorläufer des Gasthofs Adler die Erlaubnis zur Führung einer solchen "Taberne" erteilt wurde, ist anzunehmen. Urkundlich belegt ist nämlich, dass in der Landgerichtsstube im Wirtshaus Adler am 11. Dezember 1464 das Landgericht tagte. Nach der Verhandlung werden wohl die Richter und Geschworenen, wie es Brauch war, für ihr leibliches Wohl die "Gastfreundschaft" des Wirtshauses erprobt haben.

Wirtsleute
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Die Wirtsleute
Seit 1840 im Familienbesitz

Über Jahrhunderte waren die Wirtsleute des heutigen "Adler" Lehenträger und bewirtschafteten Wirtshaus, Hofstatt und Garten. Sie zahlten bis zum Jahre 1534 Zinsen an den Grafen Werdenberg-Heiligenberg und danach an den Grafen Friedrich zu Fürstenberg-Heiligenberg. Nach Zinsbüchern von 1627 und 1657 wurde der Zins fällig für "Tafern", Garten, Äcker, Wiesen etc. Der Wirt hatte auch die Konzession zum Metzgern und Backen.

Im Jahre 1839 erfolgte die Lehensablösung durch den damaligen Wirt Johann-Georg Klek. Der Allodifikationsvertrag vom 03.Dezember 1839 wurde laut Urkunde am 16. Januar 1840 ratifiziert. Seither ist der "Adler" im Familienbesitz. Der Sohn -ebenfalls mit dem Vornamen Johann-Georg- heiratete die Schwester seiner ersten Ehefrau ein halbes Jahr nachdem diese verstorben war. Deren Tochter Emma übernahm mit ihrem Ehemann Carl Friedrich Rimmele 1878 Wirtshaus und Hofgut. Beides ging 1930 auf den Sohn Joseph Rimmele über.

Das entscheidende Jahr

Aus der Ehe mit Theresia geb. Nolle von Roggenbeuren ging die Tochter Hannelore hervor. Diese heiratete am 19. November 1966 Peter Mayer von Ahausen. Am 01. Januar 1969 wurde der Gasthof Adler in Beuren mit den dazugehörenden Liegenschaften Eigentum der Eheleute. Es folgten Umbau, Erweiterung und Renovierung.

Über Schweiz, Schottland und Südafrika nach Salem 

Inzwischen haben die Eltern Peter und Hannelore Mayer ihren Gasthof an den Sohn Klaus-Peter übergeben. Dieser leitet mit viel Energie und Engagement seit 1996 die Geschicke des Hauses. Nach einer Kochausbildung in der Küche der Schlossschule Salem zog es ihn jedoch zunächst in die große weite Welt. 


Als gelernter Koch sammelte er interessante und nützliche Erfahrungen in der Schweiz, in Schottland und in Südafrika. Glücklicherweise kehrte er zurück an den heimischen Herd. Hier kann er seine Fähigkeiten und Kreativität ausleben. Mit seiner Ehefrau Birgit, die den Service leitet, und den Mitarbeitern hat er ein kompetentes Team zur Hand.


Auch seine Mutter packt noch überall an wo es nötig ist. Ihr Kartoffelsalat ist unübertroffen und der (ebenfalls von Seniorwirtin Hannelore selbst produzierte) 42%ige Obstler kann nur empfohlen werden.

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Anekdoten & Mehr
Waldclause und Malificantenweg

In diesem Kapitel geht es im Falle des "Adler" und der Ortschaft Beuren weniger um die Mythologie, als um Überlieferungen die mit Gericht und Strafen zu tun haben einerseits und um fromme Damen andererseits.

Ab 1431 tagte in Beuren das Landgericht (siehe Abschnitt weiter unten), zuerst wie damals üblich an öffentlicher Landstraße und dann in der Landgerichtsstube des "Adler". Auf der Karte links sind einige Flur- und Straßennamen noch sehr "sprechend".

Landgericht und Schupflehen

Beim Blick in die lange Geschichte des Gasthofs stößt man immer auch auf die Gerichtsbarkeit, die in diesem Gebäude bereits im Jahre 1464 beurkundet ist. Den Unterschied zur heutigen Amtssprache zeigt ein Auszug aus der Landgerichtsordnung, erlassen von Graf Joachim zu Fürstenberg um 1580:
"Nachdem bisher unser landgericht den mehrern thail des jahrs in unserm dorf zu Beuren besessen und gehalten worden, also wöllen wir, das dasselbig infüro daselbsten durch das ganze jar (allein ußgeschiden die ernd- und herpstferien, auch andre gebannte hoche fäst- und feurtäg, an welchen die übung unseres landgerichts von alter her verpliben und ingestelt worden) emsiglich gehalten werde......"
Das Landgericht entschied über Totschlag und schwere, gliedlähmende Körperverletzungen, über Friedbruch, schwere Injurien und Schmähungen, Erbfälle und was Liegenschaften oder Eigen betraf.

Ferner war geregelt, dass der Ammann zu Beuren "auf dem Platze vor gnädigster Herrschaft Landgerichts Haus, dem Wirtshaus, unter öffentlichem Himmel jährlich am ersten Maien, nachmittags von 12 bis 1 Uhr Einung der Gemeinde abzuhalten" hatte.

Aus den Zinsbüchern von 1627 und 1657 ist überliefert, dass der Wirt von Beuren einerseits für sein Schupflehen Zins an die Herrschaft Heiligenberg zu entrichten hatte. Andererseits war nur ihm gestattet, "Gäste zu speisen und zu beherbergen, Wein auszuzapfen, Hochzeiten und andere Mahlzeiten abzuhalten. Er durfte auch backen und metzgen und dazu im Busch Schafe zur Mast zu halten".

Gerbermuseum zur Lohmühle in Leustetten

Nicht weit von Beuren, im Frickinger Ortsteil Leustetten ist noch eine Lohmühle erhalten geblieben. Sie befindet sich an der oberschwäbischen Mühlenstraße, auf der heute noch über 100 Exemplare, die teilweise noch in Betrieb sind, besichtigt werden können. Der örtliche Heimatverein nahm sich dem Fachwerkbau aus dem Jahr 1835 an und wandelte ihn in ein Museum um, das einen Einblick in das Gerberhandwerk der damaligen Zeit gewährt. Erst in den 1960er Jahren wurde die Gerberei stillgelegt.


Das Museum zeigt typische Geräte zur Lederherstellung z.B. eine Lederwalze und einen Schleifstein. Die noch vorhandene Rindenmühle wurde von einem großen Mühlrad angetrieben, das wiederum vom Wasser des damals noch offen durch den Ort fließenden Dorfbach in Bewegung versetzt wurde.


Klosteranlage Schloss Salem


Die Klosteranlage von Schloss Salem gehört heute zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Kulturdenkmälern selbst über Baden-Württemberg hinaus. Die ehemalige Abtei der Zisterzienser vereint gotische und barocke Pracht. Seit dem 19. Jahrhundert war sie lange im Besitz der Markgrafen von Baden. Heute werden Kloster, das Schloss und die Gärten vom Land Baden Württemberg verwaltet.

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Rund um's Gasthaus
Dorfspaziergang zum "Schwedenhaus"

In unserem Kapitel Tipps & Touren wollen wir Ihnen vermehrt die kleinen Alltags - Perlen im Umfeld eines Historischen Gasthauses näher bringen.

Sie können diese beim gepflegten "Verdauungsspaziergang" direkt vor der Tür des von Ihnen gewählten Hauses entdecken.


Die exponierten und "spektakulären" Ziele -das wären von Beuren aus beispielsweise das Kloster Salem, Schloß Heiligenberg oder die Wallfahrtskirche Birnau- sind in der Regel bekannt und im gängigen touristischen Angebot beschrieben.


Beuren ist ein beschauliches Dorf und strahlt genau die Art von Ruhe und Gelassenheit aus, welche wir Stressgeplagten dringend benötigen. Vorschlag: einfach durch das Dörfchen schlendern und die kleinen, feinen Anti-Hektik-Idyllen wirken lassen...

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