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Anekdoten & Mehr

Der Dreiecksstein

Zwei Kilometer westlich vom Schwanen steht auf der Schondelhöhe ein so genannter "Dreieckstein". Diese bezeichneten üblicherweise den Punkt, an welchem drei verschiedene Territorialgrenzen zusammentrafen.
Das Exemplar auf der Schondelhöhe trägt die Jahreszahl 1776 und u.a. den Namen Simon LAUBLE. Offensichtlich ging bis hier der Besitz des Simon, geb. 1729. Er war übrigens der Vater von Johann Adam Lauble (geb. 1758), der den "Schwanen" zum Gasthaus machte - siehe "Die Schwanenwirte auf dem Fohrenbühl" (Download im Kapitel DAS GASTHAUS).
Bild vergrößern Aufnahmen beim Dreieckstein am 1. September 1964. Links Adolf Heinz aus Karlsruhe, Verfasser der Schwanenchronik (ab 1785). Rechts der 9. Lauble-Schwanenwirt Karl (Vater des heutigen Wirtes Hans-Jörg).
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Pfingstbräuche - und wie Karl Lauble die Tradition gerettet hat
Rund um das Pfingstfest wurden viele fröhliche (heidnische) Bräuche gepflegt, die immer mit Blumenschmuck und bunten Bändern sowie mit dem Einsammeln von "Gaben" zu tun haben. Das waren nichts anderes als Opfer an die "Pfingstwesen" (Wachstumsgeister), z.B. Pfingstbutz, Pfingstquack oder Graskönig genannt, die dafür guten Ertrag, Wachstum und Fruchtbarkeit sicher stellen sollten. Andernorts wurde auch der stattlichste Ochse oder die beste Kuh mit einem Blumenschäppel geschmückt (Volksmund: "Herausgeputzt wie ein Pfingstochse").

Ein weiterer weit verbreiteter Pfingstbrauch waren die "Schellenmärkte" als Freudenfest der Viehhirten und Ross Buben (siehe Kapitel ROLLE IN DER GESCHICHTE). Diese sind größtenteils ausgestorben. Nicht so auf dem Fohrenbühl, wo es zunächst um die frage ging, ob auch weiterhinPlatz für den Markt vorhanden sei.

In seiner Pfingstausgabe 1964 berichtet der "Schwarzwälder Bote":

"Wozu sich kein anderer Wirt und auch kein Privatmann entschließen konnte, dazu rang sich der Schwanenwirt Karl Lauble, auch gegen der eigenen Eltern Auffassung, durch. Für alle Zeiten stellte er seine etwa 1,2 Hektar große Hausmatte zur Abhaltung des Schellenmarktes zur Verfügung."


Einige Informationen zum Lichtmesstag
Am 2. Februar, wird traditionell "Lichtmess" begangen, was im Ursprung auf eine alte mosaische Bestimmung aufbaut. In der Ostkirche wurde der Tag als „Fest der Begegnung des Herrn” gefeiert. Im Westen entwickelte sich ein Fest zu Ehren Mariens. Kerzenweihe und Lichterprozession kamen dann später noch hinzu, wodurch sich der Name „Mariä Lichtmess” einbürgerte.

Man war dazu übergegangen an diesem Tag die für das folgende Jahr in Kirchen und Familien benötigten Kerzen zu weihen. Aus diesem Grund entwickelten sich Märkte, „Wachsmärkte“ oder eben Licht(er)messen, bei denen das benötigte Lichtwerk zuerst erworben und danach gesegnet werden konnte.

Mancherorts wurden die Kerzen unterschieden: weiße Kerzen für Männer, rote für Frauen. Andernorts wurden besonders lange Kerzenstöcke in die Kirche getragen und geweiht, die dann zu Hause zerschnitten und den einzelnen Hausgenossen zugewiesen wurden. Die mit nach Hause genommene Kerze wurde sowohl beim Gebet aber auch in Form eines „Schutzzauber“ angezündet. Das galt besonders für das häusliche Rosenkranzgebet und zum Schutz bei schweren Krankheiten sowie für Sterbende und Tote.

Am 02. Februar wurden außerdem die Dienstleute entlohnt und hatten einige Tage arbeitsfrei, was man in Süddeutschland Schlenkeltage nannte. Die Knechte und Mägde besuchten ihre Angehörigen und feierten das Wiedersehen mit Umzügen und Festessen. Für die Bauern begann in etwa ab diesem Tag die Feldarbeit, die Weihnachtszeit war nun offiziell zu Ende. Für die Handwerker hörte die Arbeit bei Kunstlicht auf, da die Tage länger waren – ein weiterer Aspekt dieses Lichtfestes. Zur Feier des Tages gaben die Meister den Gesellen und Lehrlingen oft den Nachmittag frei, der dadurch die Bezeichnung Lichtblaumontag erhielt und damit, wie einige Experten meinen, die sprachliche Vorlage für den berüchtigten Blauen Montag geliefert hat.
Welche Rolle der Lichtmesstag im Leben von Almut Lauble spielte, können Sie im Kapitel DIE WIRTSLEUTE (Download ganz unten) nachlesen
Bild vergrößern Illustrationen zur "Darstellung vor dem Herrn" gemäß mosaischer Vorschrift. Oben: nach Giovanni Bellini (Quelle: Joachim Schäfer, Ökum. Heiligenlexikon"). Rechts: Meister der Pollinger Tafeln, 1444.
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Eine reguläre Poststation befand sich auf dem Fohrenbühl nicht. Wahrscheinlich jedoch eine Relais-Station, bei der die Pferde gewechselt wurden. Dies war nach dem steilen Anstieg, besonders von Hornberg her, auch notwendig. Der Wirt hatte dann gefütterte und ausgeruhte Pferde zum Wechseln bereit zu halten. Der Gast - Pferdestall des "Schwanen" wurde in den 1960er Jahren zum Restaurant umgebaut.

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Bild vergrößern Auf dem Bild oben (ca. 1900) befand sich im linken Gebäudeteil noch ein Gast-Pferdestall. Dieser wurde 2015 nicht benötigt, als seine königliche Hoheit, Max, Markgraf von Baden, bei der Reise durch Baden in einer klassischen Postkutsche...
Bild vergrößern auch den Fohrenbühl besuchte - die markgräfliche Kutsche fuhr am gleichen Tag weiter. Der Markgraf ist "hoch auf dem gelben Wagen" ganz rechts zu sehen. Vor der Kutschentüre: Hans-Jörg Lauble