Rolle in der Geschichte
Zöllner, „Bähnler“ und eine Gartenstadt
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Bild vergrößern Die beiden großen Zollgebäude am Steilhang des Friedlinger Rain standen in dieser Ansicht um 1850 bereits. Der Bahnbau begann erst 1855 *.
Bild vergrößern Gasthaus Leopoldshöhe, oberhalb des Weiler Bahnofes, um 1900 - Bilder ZUM VERGRÖSSERN ANKLICKEN
Bild vergrößern So sah es bei der Friedlinger Brücke um 1900 aus, im Vordergrund das frühere Bahnhofs-Restaurant; mittig am linken Bildrand das Weiler Bahnhofsgebäude und im Hintergrund links oben Ötlingen. Der Pfeil zeigt die Lage des Restaurants Leopoldshöhe.
Bild vergrößern Aufnahme aus den 1960 - 1970er Jahren. Ganz unten links wieder die Friedlinger Brücke darüber die beiden Zollhäuser und hinter diesen, am linken Bildrand das Hotel Restaurant (Ott's) Leopoldshöhe (Bild: Roßhart)
Einen Link zu sehr interessanten Informationen über die ehemalige Bahnlinie St. Ludwig - Leopoldshöhe finden Sie unten auf dieser Seite
1717 fiel die Leopoldshöhe wegen der „wunderschönen Aussicht“ dem Badischen Markgrafen Karl Wilhelm im wahrsten Wortsinn „ins Auge“. Der Monarch plante an dieser Stelle den Bau eines Lustschlosses.Doch es kam nicht die Markgräfliche „Lust“ auf die Leopoldshöhe sondern das Hauptzollamt, welches 1835 von Eimeldingen hier her verlegt und dessen Gebäude direkt am Steilhang des Friedlinger Rain erbaut wurden. Das machte Sinn, denn so lag diese wichtige Einnahmequelle direkt beim Grenzübergang nach Frankreich und an der uralten Verbindungsstrasse von Freiburg nach Basel.
1836 erhielt dieser wichtige Kontrollpunkt seinen Namen vom Badischen Großherzog Leopold. Und im gleichen Jahr wurde an dieser exponiert gelegenen Stelle der Bau und Betrieb einer Gaststätte genehmigt (siehe Kapitel DAS GASTHAUS).
Die Aufgaben, Zuständigkeiten und Kompetenzen der Zollstelle wuchsen - und damit auch die kleine Ansiedlung auf der Leopoldshöhe. Beispielsweise wurde dem „Hauptzollamt Schusterinsel“ (siehe Kapitel WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN), gemeint ist das Zollamt auf der Leopoldshöhe das Nebenzollamt Weil-Ost sowie die Abfertigungsstelle im Badischen Bahnhof, Basel unterstellt.
Ein wichtiges Jahr war 1855 als die badische Rheintalbahn über Haltingen und Weil bis Basel weitergeführt wurde.
Mit der Entstehung des Rangierbahnhofes Basel-Weil (1913) ging eine rege Bautätigkeit und ein rasanter Anstieg der Bevölkerung einher. Vor allem viele Bahnbedienstete benötigten Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes. So entstand in der vorbildlichen Philosophie so genannter "Gartenstädte" eine interessante "Eisenbahner - Siedlung", die lange Zeit das eigentlichen Zentrum des Stadtteils Leopoldshöhe war. Zu großer Verunsicherung führte im Jahr 2000 der verkauf aller Eisenbahnerwohnungen an den japanischen Versicherungskonzern Nomura.
Informieren Sie sich über die unten stehenden Links näher zum Schicksal der Weiler "Gartenstadt". Alte Bilder der Leopoldshöhe nebst Gartenstadt finden Sie im Kapitel HISTORISCHE ANSICHTEN.
- Die Gartenstadt Leopoldshöhe
- Ehemalige Bahnlinie St. Ludwig - Leopoldshöhe
- Kartenausschnitt der Gartenstadt Leopoldshöhe
- Das Viertel, das Weil zur Stadt machte
- Gartenstädte
Bild vergrößern Die ehemalige Gartenstadt für Bahnbedienstete ist immer noch eine ansehnliche Wohngegend mit viel "Grün"
Bild vergrößern Diese Erinnerung an frühere "Bahn-Herrlichkeit" steht auf dem Marktplatz der Eisenbahnersiedlung. Er war das Zentrum der Leopoldshöhe (siehe Ansichtskarte aus den 1930er Jahren im Kapitel HISTORISCHE ANSICHTEN)
Klassische Holzausstattung und ein fast vergessener Künstler
Im "alten" Gastraum, der wahrscheinlich Mitte der 1930er Jahre so ausgestattet wurde, finden Besucher/innen das für diese Jahre typische Dekor vor. Ein kulturelles Zeitdokument - genaues Hinsehen lohnt sich.
Bild vergrößern Die behaglichen Räume gewinnen durch Holzausstattung und
Bild vergrößern die sanften architektonischen Rundungen. Die hier noch "Gemütlichkeit" verbreitende umlaufende Holzvertäfelung verschwindet leider immer mehr. Das alte Restaurant entspricht dem Innenausstattungsstil der Jahre zwischen 1920 und 1940.
Bild vergrößern Dazu gehören auch geschnitzte volksnahe Szenen oder Trachtengruppen und Musiker als Lampenverzierung. Sehenswert!
Bild vergrößern Dieses interessante Gemälde, das Weil und den Hafen zeigt, wurde 1975 vom Weiler Kunstmaler Herbold geschaffen.
Waldemar Herbold (1931 - 2008) war Maler und Galerist. In den von ihm organisierten Ausstellungen, die häufig im benachbarten St. Louis (Frankreich), stattfanden förderte Herbold junge regionale Talente. Er war sehr heimatverbunden und Alemanne durch & durch. Viele Weiler erinnern sich noch, wie er mit Rauhaardackel "Willi" auf Motivpirsch ging.
Leider gerät der Künstler zunehmend in Vergessenheit und wir wollen deshalb demnächst an dieser Stelle einen informativen Download mit Bildern aus seinem Leben und von seinen Werken anbieten.
Bilder
Gemälde im Besitz der Eheleute Roßhart. Frau Roßhart ist eine geborene Wegeler (Schwester des 2013 verstorbenen Eugen Rolf)
Hier wurde im Jahr 1921 von einem Gast ganz genau Buch geführt. Der damalige Pächter Anton Pfeifer musste die Übernachtungen sogar noch handschriftlich bestätigen.