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Historische Gasthäuser
Titisee-Neustadt/Schwärzenbach
Gasthaus Ahorn
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Die Wirtsleute

Das Haus ist seit 1455 nachgewiesen, der erste Ahorn-Wirt 1529 genannt

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Bild vergrößern Theresia (hier um 1960) kam 1922 als junge Braut von Alfred Knöpfle ins "Ahorn". Alfred verstarb bereits 1941.
Bild vergrößern Hier sind Hubert und Hedwig Knöpfle zu sehen. Hubert war der Sohn von Theresia + Alfred.
Bild vergrößern Der Mann im Hintergrund ist Wilhelm Knöpfle, Sohn von Hubert und Hedwig. Er bewirtschaftete den Hof bis 2010, unterstützt von seinen Schwestern Margreth und Lisbeth. Letztere ist die Mutter der beiden jungen Herren im Bildvordergrund.
Bild vergrößern Am 01. 01. 2010 übergab Wilhelm das Anwesen an seine beiden Neffen Frank und Rainer Benz (im Bild links, vorne am Tisch). Dazu stellten Feuerwehr, Landfrauen und Landjugend, Gesangverein sowie die Narrenzünfte den 20 Meter hohen Baum.

Versucht man die lange Geschichte der Wirtsleute nach zu verfolgen, stößt man im Jahr 1529 auf den Namen Hans Meyger, der als erster Lehensnehmer auf dem Ahorn genannt wird. 1553 und 1563 ist als Nachfolger Heinrich Meyer erwähnt, bei dem es sich trotz leicht veränderter Schreibweise wahrscheinlich um den Sohn von Hans Meyger handelt. So geht es jedenfalls aus den noch vorhandenen Verzeichnissen des Klosters Friedenweiler hervor.

Nach dem eingangs erwähnten erwähnten Heinrich Meyer taucht Ende des 16.Jh. Anton Winterhalder als Herr auf dem "Ahorn" auf. Wahrscheinlich hatte er eingeheiratet, denn seine Frau hieß Maria Meyer, Tochter oder Enkelin des Hans Meyer.

Der gemeinsame Sohn Burkhardt dürfte etwa in der Zeit um 1625 - 1630 den Hof übernommen haben. Er trug die Verantwortung während der Zeit des 30-jährigen Krieges, was sicher nicht immer leicht war. Nach der Klosterchronik überstand er die Zeit jedoch schadlos. Knapp 100 Jahe sollte die Ära der Winterhalder andauern, bis 1680 der Name eines gewissen Jakob Ganter in der Untertanenliste als Nachfolger des Burkhardt Winterhalder erscheint. Aber bereits nach kurzer Zeit, im Jahre 1692 taucht dann erstmals der Name Hofmeier in den Analen auf. Mathias Hofmeier, ursprünglich Taglöhner auf dem Ahorn übernahm die Geschäfte und wird 1707 offiziell "Bauer und Würth" auf dem Ahorn. Er war zu diesem Zeitpunkt 54 Jahre alt. Mit ihm begann die Reihe der Hofmeyer-Ahornwirte, die bis 1887 anhielt.

Am 28.1.1728 übergab er den Hof, inzwischen 76-jährig, an seinen Sohn Jakob. die Urkunde der Hofübergabe ist noch erhalten.

Zwischen 1757 und 1762, genaueres ist nicht bekannt, übernimmt Sohn Martin die Geschicke des Hofes. Martin war ein flotter Bursche und seine große Liebe galt Margarete, der Tochter des Großhofbauern. Nach einigem hin und her kam es schließlich am 21.2.1757 zu einer rauschenden Hochzeitsfeier. Es war ein Volksfest für Schwärzenbach und die ganze Umgebung. Jakob Hofmeier hatte sich auf sein Altenteil zurückgezogen und stirbt am 21.4.1763.

Martin Hofmeier (1734 - 1808) verlebt ruhige Zeiten. Erst im Alter musste auch er mit den Schrecken des Krieges (franz. Revolutionstruppen überfielen auch den Schwarzwald) Bekanntschaft machen.

Am 16.3.1777 stirbt Appolonia Dilger. Nichts besonders werden Sie denken. Aber sie war zu diesem Zeitpunkt Bäuerin auf dem Großhof, und es war zu entscheiden, wer übernimmt diesen wirklich großen Hof. Schließlich ging es um 853 Jauchert, das waren rd. 800 Morgen Land. Erbin war Margarete Heizmann, sie wissen schon, die Frau des Ahornwirtes Martin Hofmeier. Beide Höfe zu führen war natürlich ein Unding und deshalb zogen sich die Verhandlungen bis Ende des Jahres 1777.

Dann übernimmt Martin Hofmeier zusammen mit seiner Frau den Großhof und übergibt den "Ahorn" an Martin Schwörer aus Titisee. Das sollte aber nur eine kurze Episode sein. Herr Schwörer heiratete bald eine 15 Jahre jüngere Frau, die ihm in kürzester Zeit fünf Kinder schenkte. Leider verstarb sie bereits am 30.4.1788 im Alter von 32 Jahren. Die Tragik wurde noch gesteigert durch den Tod von Martin Schwörer nur eine Woche später, am 06.05.1788. Da die Kinder noch zu klein waren für die Hofübernahme erwarb Martin Hofmeier das Anwesen wieder zurück, um es seinem Sohn Josef zu übergeben.

Dieser war bei der Hofübernahme 30 Jahre alt, und es waren für ihn nun die Voraussetzungen erfüllt, eine Familie zu gründen. Am 16.2.1789 war wieder einmal Hochzeit auf dem "Ahorn". Es muss eine glückliche Zeit gefolgt sein, denn aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor. Aber auch er durchlitt die Folgen von Kriegsjahren mit all seinen negativen Begleiterscheinungen. Die Region verarmte. Da kam ihm die Idee, seine Goldstücke im Trog des Schleifsteines zu vergraben. Dort hatte sich im Laufe der Zeit ein tiefer Satz von Schlamm gebildet. Und tatsächlich schliffen die Russen ihre Säbel und Messer ohne zu ahnen, welche Schätze der Schleifstein barg.

Der 1794 geborene Fridolin übernahm ca. 1825 den Hof. Warum er als zweitältester Sohn das Anwesen bekam und nicht wie damals üblich der älteste Sohn ist nicht überliefert.

Auch Fridolin übergab den Stab einem Sohn. Johann Georg Hofmeier führte die Geschäfte ab 1853. Er verstarb allerdings bereits 1861 und so führte seine Witwe den Hof weiter. Der aus der späteren Heirat mit Max Vogt vom Großhof hervorgegangenen Tochter Maria wurde der Hof bereits in frühen Jahren überschrieben, ohne dass hier Gründe überliefert wären. Für die damalige Zeit eine unübliche Vorgehensweise. Mit der Heirat von Maria mit Wilhelm Knöpfle beginnt die Knöpfle-Ära auf dem "Ahorn". Leider stirbt Maria sehr bald und Wilhelm Knöpfle ehelicht Sophia Eckert.

An die beiden erinnert die antike Hochzeitsuhr, die noch heute die Gaststube ziert (siehe Kapitel "Entdeckungen im Gasthaus").

Danach wurden die Zeiten ruhiger. Erst am 10.3.1922 gab es den nächsten Wechsel an der Spitze des "Ahorn". Der neue Wirt ist Sohn Alfred Knöpfle, der zusammen mit seiner Ehefrau Theresia 27 Jahre die Verantwortung trug. Auch diese Ehe blieb nicht kinderlos und so konnte die Familientradition durch Sohn Hubert fortgesetzt werden. 1998 war es dann sogar wieder ein Wilhelm Knöpfle (Sohn von Hubert und seiner Ehefrau Hedwig), der als neuer Wirt eingesetzt wurde. Als Junggeselle führte er zusammen mit seinen beiden umtriebigen Schwestern Elisabeth und Margarete die Geschäfte. Anfang des 21. Jh. und seit 2010 auch amtlich bestätigt führen die beiden Söhne von Elisabeth, Frank und Rainer Benz den Hof. Beide ergänzen sich perfekt. Während Rainer für Küche und Technik zuständig ist, kümmert sich Frank Benz um den Service und die Verwaltung. Beide sind Allrounder, bringen neue Ideen ein und werden bestimmt den Gasthof Ahorn in eine sichere Zukunft führen.
Bild vergrößern Die Witwe von Johann Georg Hofmeier (siehe im Text oben) heiratete um 1870 Max Vogt vom Großhof. Das Bild zeigt die "Karte über das Hofgut des Herrn Max Vogt auf der Ahorn" (zum Vergrößern anklicken).
Bild vergrößern Max und seine „Wittfrau“ haben eine Tochter, Maria. Ihr wird der ganze Besitz überschrieben und Sie holt sich Wilhelm Knöpfle als Ehemann auf den Hof. Maria verstirbt früh und Wilhelm heiratet Sophia Eckert. Ihre Hochzeitsuhr steht noch in der Gaststube.