Die Wirtsleute
Das (strapazierte) Prädikat "Vollblutgastronom"...
scheint für Philipp Paul Gassner erfunden zu sein! Nicht nur weil er im eigenen Restaurant hervorragend kocht, das Mittagessen in einer Schule und zwei Kindergärten auf den Tisch bringt und das Bistro „Intermezzo“ in Stockach betreibt.
Bild vergrößern Philipp Paul Gassner...
Bild vergrößern und seine Mutter Gerda Nagel, verww. Gassner, haben die Geschichte des Goldenen Ochsen in der Neuzeit geprägt (Bild: "Südkurier").
Bild vergrößern Ehrung von Gerda Nagel zum 55jährigen "Wirtinnen-Jubiläum", 2018 (Bild: "Alex").
Bild vergrößern Philipp Paul Gassner und Mutter Gerda 2018 mit den beiden jüngsten von vier Kindern / Enkeln (Elard, links und Hanno, rechts).
"Kochen ist eine Kunst und Koch eine Berufung. Ein Koch braucht Talent, Geschmack, Eingebung und einen Sinn für Ästhetik." So das Statement von Philipp Gassner - wer ihn kennt und seine Gerichte probiert hat, nimmt es ihm ab.
Die Ausbildung zum Koch absolvierte Gassner im Hörihotel, Hemmenhofen. Nach der Gesellenprüfung 1984 setzte er im elterlichen Betrieb noch den Hotelkaufmann drauf. Bei einem Cousin der Mutter hospitierte er in einer Londoner Konditorei. Im Hotel „Vier Jahreszeiten“, München, arbeitete Philipp P. Gassner in der Bar, bevor er schließlich die Meisterschule Steigenberger in Bad Reichenhall mit dem "Küchenmeister" abschloss. Sei 1990 führt er alleinverantwortlich die Geschäfte im „Goldenen Ochsen“. Der umtriebige Wirt ist überdies als Touristiker, Fremdenführer, Fachberater für deutschen Wein und vor allem als ein engagierter Repräsentant der Region Hegau-Bodensee anzutreffen.
Metzgerei und Gasthaus
Die Großmutter des heutigen Wirts, Olivia Bisinger, stammte aus Eigeltingen, einem Ort 10 km westlich von Stockach. Als sie 20 Jahre alt war, ging sie nach Lugano, um bei ihrem Onkel in einem großen Hotel, dem „Weissen Kreuz Schiller“ zu arbeiten. Sieben Jahre später kehrte sie in die Heimat zurück, und die Eltern arrangierten die Hochzeit mit Willi Hahn, einem Metzgermeister. Da sich Olivia mit der Gastronomie auskannte, kauften die beiden 1931 den „Goldenen Ochsen“ mit der dazu gehörenden Metzgerei von der Zollernbrauerei. Ihre Tochter Gerda heiratete ebenfalls einen Metzgermeister, Joseph Paul Gassner. Für einige Zeit war er Technischer Direktor im Hotel der Verwandten in Lugano und wurde mit der großen Hotellerie vertraut. 1963 übernahm er mit seiner Frau Gerta das Gasthaus, Pension und Metzgerei "Goldener Ochsen" in Stockach und die Eltern Hahn setzten sich zur Ruhe. Geschlachtet wurde im Schlachthaus, aber die Würste wurden im Haus an der Zoznegger Straße gekocht. Dies führte oft zum Unmut der Übernachtungsgäste, weil eine Geruchsbelästigung nicht vermeidbar war. Aus diesem Grund wurde die Metzgerei 1975 ausgelagert und verpachtet.
Bild vergrößern Das Hotel des Onkels
Bild vergrößern Die Großeltern des heutigen Wirts (Eheleute Hahn) renovierten 1955 auf einen damals gehobenen Standard